Liberale Runde: Mehr Frauen in die Parlamente

FDP-Ortsverband Edingen-Neckarhausen

Liberale Runde: Mehr Frauen in die Parlamente

„Ohne Frauen ist kein Staat zu machen“ – so lautete die These des Impulsreferates von Claudia Felden für eine anschließende lebhafte Diskussion zur Frage: Wie können mehr Frauen in die Parlamente gewählt werden, um eine paritätische Besetzung zu erreichen. In der ersten „Liberalen Runde“ des FDP-Ortsverbandes begrüßte Vorsitzender Dietrich Herold neben der Referentin auch eine Frau mit jahrzehntelanger Erfahrung auf mehreren Politik- und Parlamentsebenen: Ehrenmitglied Lieselotte Schweikert, Gemeinderätin von 1980-2009, dazu 20 Jahre Kreisrätin und einige Jahre Mitglied des Landtags. Sie berichtete im Verlauf des Abends, wie sie zur FDP und in die Kommunalpolitik kam und wie es ihr gelang, Familie und Beruf, Partei und Mandate „unter einen Hut“ zu bringen. Zunächst aber blickte Claudia Felden, Bürgermeisterin in Leimen und Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion, zurück auf 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und informierte über die prozentuale Unterrepräsentanz der Frauen in den Ortschafts- und Gemeinderäten, in den Kreis- und Landtagen, im Bundestag sowie im Europa-Parlament. In 26 Gemeinderäten (von 1101) Baden-Württembergs seien Frauen überhaupt nicht vertreten. Claudia Felden weiß um den Hauptgrund für die Disparität: den „Machtfaktor“. Jüngstes Beispiel: die gescheiterte Wahlrechtsreform für die Landtagswahlen in Baden-Württemberg. Ein Listenwahlverfahren – wie etwa in anderen Ländern oder im Bund – scheiterte am Juniorpartner, weil altgediente Herren dadurch ihre angestammten Positionen gefährdet sehen. Doch fehle es auch, so Felden, an genügender Bereitschaft zur Mitarbeit von Frauen in Parteien und Parlamenten. Wie schafft man es, dass sich mehr Frauen hierfür engagieren? Hierzu verwies die Referentin auf eine Studie der Bundeszentrale für Politische Bildung. Danach reagieren Frauen mehrheitlich auf gezielte Aufforderungen. Am Willen zum Engagement mangele es nämlich nicht. Einer weiteren Studie zufolge seien 86 % der Kandidatinnen vor ihrem Einstieg in die Politik ehrenamtlich engagiert gewesen. Hier sieht Felden den Ansatz zu gezielter Ansprache. Aber man müsse gut vorbereitet sein, denn Frauen wägen weiteres Engagement sorgfältig ab, stellten Fragen, auf die sie qualifizierte Antworten erwarten, wusste Claudia Felden. Darin war sich die „Liberale Runde“ – Frauen und Männer – aus eigener Erfahrung einig. Und mit diesem Wissen, so Dietrich Herold abschließend, werde man in Gemeinde und Kreis die Kommunalwahl 2019 angehen in der Zuversicht, den Frauenanteil in den liberalen Fraktionen zu steigern. (DH)

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