Phosphorrecycling aus Klärschlamm: Ökologie und Ökonomie – FDP-Kreistagsfraktion informierte sich in Werdohl

By August 16, 2018Mitteilungsblatt

FDP-Ortsverband Edingen-Neckarhausen

Phosphorrecycling aus Klärschlamm: Ökologie und Ökonomie

FDP-Kreistagsfraktion informierte sich in Werdohl (Märkischer Kreis)

Menschen, Tiere, Pflanzen – alle brauchen Phosphor. Phosphor nehmen wir über die Nahrung auf. Die Nahrungspflanzen nehmen ihn aus dem Boden. Die Phosphorressourcen werden jedoch knapp. In Deutschland gibt es hierfür keine natürlichen Abbau-Vorkommen. Wiederverwertbarer Phosphor findet sich jedoch im Klärschlamm. Im Rhein-Neckar-Kreis werden jedoch hiervon derzeit nur 10 % landwirtschaftlich genutzt. Im kommunalen Abwasser stammt Phosphor vorwiegend aus menschlichen Ausscheidungen, zu geringen Teilen aus Düngemittel-Ausscheidungen und aus Wasch- und Reinigungsmitteln. Die Klärschlammverordnung vom 27.09.2017 verpflichtet die Betreiber größerer Kläranlagen, ab 2029  Phosphor aus Klärschlämmen zurückzugewinnen. Die Kläranlagenbetreiber sind verpflichtet, bis 2023 ein Nutzungskonzept zu erstellen. Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es acht Anlagen, die unter die gesetzlichen Auflagen der KlärschlammVO fallen. Daneben gibt es sieben kleinere Anlagen (für bis zu 100.000 Einwohner), die bei der Konzeption zu berücksichtigen sind. Einzellösungen je Kläranlage sind völlig unwirtschaftlich. Ökologie und Ökonomie müssen Hand in Hand gehen. Alle Kreistagsfraktionen sind sich einig, die Verwertung der im Kreisgebiet anfallenden Klärschlämme zu steuern und eine Service-Funktion für die Kreisgemeinden zu übernehmen. Die Projektentwicklung soll an die AVR UmweltService GmbH delegiert werden.  Sie hat die Aufgabe, die verschiedenen Verfahren auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu untersuchen. Die acht unter die KlärschlammVO fallenden Anlagebetriebe haben bereits Interesse an einer gemeinsamen Lösung bekundet. Um sich ein Bild von einer funktionierenden Phosphor-Recyclinganlage zu verschaffen, besuchte die FDP-Kreistagsfraktion jüngst eine Anlage der Fa. Remondis in Werdohl bei Witten (Märkischer Kreis). Dort erklärte Betriebsleiter Patrick Herr das mehrstufige Verfahren zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm. Die Sinnhaftigkeit des Phosphor-Recycling stehe außer Frage. Zu klären sei die Organisation der Umsetzung, also die ökonomische Seite, meinen die Kreistags-Liberalen. Grundsätzlich könnte dies durch die AVR erfolgen. Stv. Fraktionsvorsitzender Dietrich Herold dankte Thomas Brümmer von der Geschäftsleitung der AVR UmweltService GmbH für die Organisation der Betriebsbesichtigung und darüber hinaus für die gute Arbeit der AVR im Rhein-Neckar-Kreis. (DH)

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